
Sprung an den Broadway
Sprung an den Broadway
Gute Laune war angesagt beim Osterkonzert der Oberstdorfer Musikkapelle. Die über 50 glänzend aufgelegten Musiker boten dem Publikum ein reizvolles Programm mit flotten Tönen und anspruchsvollem Niveau. An die 300 Besucher im Oberstdorf-Haus lauschten freudig dem Eröffnungsmarsch „Mit vollen Segeln“ von Klaus Strobl. Quirlige Klarinetten in wilder Begleitung der Trompeten und wohlklingende Hörner boten mit diesem Konzertmarsch einen furiosen Auftakt.
Nach „Slawischen Tänzen“ von Antonín Dvořák und der schnellen Polka „Bahn frei“ von Eduard Strauß sorgte Hornist Thomas Raab für einen einschmeichelnden Ton. In „Air Poétique“ von Ted Huggens gelang Raab mit spielerischer Leichtigkeit ein träumerisches Solo.
Aus vollen Kehlen wurde auch gesungen, und zwar im Oberstdorfer Dialekt beim Konzertmarsch „Huimat“, zu dem der unvergessene Mundartdichter Martin Hehl einst den Text geschrieben hatte. Dieser Marsch ist für das Oberstdorfer Blasorchester vom slowakischen Komponisten Adam Hudec geschrieben worden.
Danach folgte ein Sprung an den Broadway, als die Musiker mit „Singin’ in the Rain“ in die Musical- und Filmwelt eintauchten. Rhythmische Finessen und teilweise schräge Klangüberraschungen bot die Musik zu den Laurel-und-Hardy-Filmen, mit energischer Leidenschaft und verschmitztem Humor präsentiert. Als herrlicher Schlager-Walzer entpuppte sich „Dort tanzt Lulu“ von 1928. Beim Max-Raabe-Hit „Kein Schwein ruft mich an“ spielte Christoph Baldauf am Saxophon den Schwerenöter.
Mit einem zackigen polnischen Konzertmarsch und – als Zugabe – dem „Kitzbühler Standschützenmarsch“, einem echten Blasmusik-Ohrwurm, endete das Osterkonzert, bei dem die Kapelle unter Dirigent Maximilian Jannetti fulminante Spielfreude und überaus fruchtbares Miteinander offenbarte.
AZ, Günter Jansen
Für zwei Musikerinnen war das Konzert etwas ganz besonderes: unsere zwei Marias spielten an diesem Abend nach langer Probenzeit zum ersten Mal auf einem Konzert Oboe. Nicht nur die zwei freuten nach ihrem gelungenem Auftritt, sondern auch Dirigent Maximilan Jannetti sowie die ganze Musikkapelle Oberstdorf.